Als Verdeckungs- oder Maskierungseffekt bezeichnet man die Beeinflussung
der Hörbarkeit eines Schalles durch die Überlagerung eines
oder mehrerer Störschalle.
Ein auf das Gehör wirkender Reiz setzt gleichzeitig die Empfindlichkeit
für andere Reize herab. Diese Erscheinung tritt im Alltag sehr oft
auf: Ein Gespräch ist in ruhiger Umgebung ohne hohen Schallpegel leicht
zu führen, ohne daß die akustische Verständlichkeit darunter
leidet. Tritt nun während des Gesprächs ein Störschall (Maskierer)
auf, so kann dieser den Sprachschall überdecken (maskieren) so daß
das Gespräch gar nicht mehr oder nur mit Hilfe eines erheblich angehobenen
Schallpegels, also mit lauterer Stimme weitergeführt werden kann.
Neben dem Lautstärkepegel werden die Verdeckungseigenschaften
der Störschalle durch ihre spektrale Zusammensetzung bestimmt. Allgemein
gilt, daß ein Schall höherer Frequenz einen tieffrequenteren
Schall nur dann verdecken kann, wenn der Frequenzabstand zwischen beiden
Schallen gering ist. Ein Schall tiefer Frequenz kann einen höherfrequenten
Schall nur dann verdecken, wenn er einen wesentlich größeren
Schallpegel besitzt. (Hörbeispiele)
Im folgenden Kapitel soll die Hörbarkeit von Sinustönen durch
die Maskierung von verschiedenen Schallen dargestellt werden.