Wird dasselbe Schallsignal auf beide Ohren gleichzeitig gegeben
(binaurale Darbietung), so wird sich eine bestimmte Lautstärkewahrnehmung
einstellen. Wird das gleiche Schallsignal, bei unverändertem Schallpegel
nur auf einem Ohr dargeboten (monaurale Darstellung) so ist zu erwarten,
daß sich die Empfindung der Lautstärke nicht ändert. Dies
ist aber nicht der Fall. Die Lautheit eines Schallsignals bei monauraler
Darbietung sinkt bei gleichbleibendem Schallpegel um 70% bis 50% gegenüber
der binauralen Darbietung. Das bedeutet, daß im fall binauraler Schalldarbietung
die Gesamtlautheit in etwa der Summe der von jedem Ohr allein gebildeten
Lautheit ist.
Diese Aussage bleibt sogar dann gültig, wenn auf beide Ohren verschiedene
Schallsignale gegeben werden.
Der Effekt der binauralen Lautheit besitzt keine Analogie zu Effekten
anderer Sinnesorgane. So ist es z.B. beim visuellen System keineswegs so,
daß sich die Empfindung der Helligkeit ändert, gleichgültig
ob ein oder zwei Augen geöffnet sind.
(Hörbeispiele)