Krankheitsverlauf der Lärmschwerhörigkeit


Zerstörung der Haarzellen im Innenohr durch Schalleinwirkung. Oben: Gesunde Cochlea, Unten: Geschädigte Cochlea mit Verlust der HaarzellenLärmschwerhörigkeit entwickelt sich langsam, oft unbemerkt und über einen Zeitraum von mehreren Jahren bis Jahrzehnten. Erstes Anzeichen für eine Gefährdung des Gehörs ist eine Verschiebung der Ruhehörschwelle nach einer intensiven Beschallung. Diese Verschiebung macht sich als Pfeifen oder Taubheitsgefühl im Ohr bemerkbar.
Die Hörschwellenverschiebung wird durch die Ermüdung der Sinneszellen im Innenohr verursacht. Ermüdung bedeutet in diesem Fall eine Unterversorgung der Sinneszellen mit Nährstoffen. Erfolgt nach der Belastung des Gehörs eine Lärmpause von mehreren Stunden, so normalisiert sich die Nährstoffversorgung der Sinneszellen und der Betroffene gewinnt sein volles Hörvermögen zurück.
Eine Gefahr für das Gehör besteht dann, wenn nach einer intensiven Lärmeinwirkung die nächste intensive Beschallung erfolgt, bevor der Prozeß der Regeneration im Innenohr abgeschlossen ist. Längerfristig führt die Nichteinhaltung von Erholungspausen daher zu einer Unterversorgung der Haarzellen, was deren irreparable Zerstörung und damit permanenten Hörverlust zur Folge hat.
Die nebenstehenden Abbildung zeigt die Windungen der Cochlea mit den darin angeordneten Haarzellen. Im linken Bild sind die Sinneszellen aufgrund von Lärmeinwirkungen in einem weiten Bereich degeneriert.

Lärmschwerhörigkeit ist unheilbar, da sich zerstörte Sinneszellen nicht mehr regenerieren können. Hörschädigungen durch Schalleinwirkungen können aber auch aufgrund eines plötzlich auftretenden Schallereignisses auftreten. In diesem Fall spricht man von einem Knalltrauma.
 


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