Die Folgetonhöhe bezeichnet einen Effekt, der eine Analogie zur
visuellen Wahrnehmung der Nachbilder
besitzt. Wird das Gehör entsprechend der nebenstehenden Grafik mit
einem Breitbandrauschen beschallt, dessen Frequenzspektrum eine Lücke
aufweist, so kann nach dem Abschalten des Geräuschs ein leiser Sinuston
wahrgenommen werden. Dieser schwillt langsam ab und ist nach einigen Sekunden
wieder verschwunden. Die Tonhöhe dieses „Nachtones“ ist zeitlich konstant
und entspricht einer Frequenz, die innerhalb der Frequenzlücke des
Breitbandrauschens liegt.
Folgetonhöhen entstehen auch nach der Beschallung mit einem Klang,
wenn dessen Spektrum eine Lücke aufweist.
Die Folgetonhöhe ist ein monaurales Phänomen. Beschallt man
beide Ohren gleichzeitig mit Breitbandgeräuschen, die unterschiedliche
Frequenzlücke aufweisen, so lassen sich auf beiden Ohren gleichzeitig
unterschiedliche Folgetöne erzeugen. Diese besitzen die gleiche Tonhöhe,
die auch eine monaurale Beschallung mit den verschiedenen Breitbandgeräuschen
hervorgerufen hätte.
Da sich die Nachtöne nicht im Innenohr nachweisen lassen,
ist anzunehmen, daß sie durch neuronale Aktivitäten hervorgerufen
werden.