Die Übertragungsfunktion des äußeren Gehörgangs
Für
eine mathematische Beschreibung kann der äußere Gehörgang
in erster Näherung als Rohr mit 25 mm Länge und 8 mm Breite betrachtet
werden (s. nebenstehende Grafik).
Die Übertragungsfunktion wird durch das Verhältnis des Schalldruckes
am Trommelfell PT(f) zum Schalldruck am Eingang
des Gehörgangs PG(f) beschrieben. Da sowohl der
Schalldruck am Trommelfell als auch der Schalldruck am Eingang des Gehörgangs
von der Frequenz abhängig sind, ist die daraus gebildete Übertragungsfunktion
ebenfalls frequenzabhängig.
Der Verlauf der Übertragungsfunktion wird größtenteils
durch die Abschlußimpedanz des Gehörgangs, also die Impedanz
des Trommelfells beeinflußt.
Für eine Betrachtung der Übertragungsfunktion unterhalb einer
Frequenz von 7 kHz wird das Trommelfell als eine unendlich große
Impedanz angesehen, so daß sich als vereinfachtes Modell ein mit
einer unendlichen Impedanz abgeschlossenes Rohr ergibt.
Die aus diesem Modell hergeleitete Übertragungsfunktion weist
ein Maximum bei der Frequenz f = 3430 Hz auf. Das Maximum der Übertragungsfunktion
an dieser Stelle bedeutet aber auch ein Maximum der Empfindlichkeit des
Gehörs. Diese Empfindlichkeitssteigerung läßt sich im Verlauf
der Ruhehörschwelle wiederfinden. Im Bereich der ermittelten Frequenz
(3430 Hz) weist diese eine Absenkung auf. Hier ist also ein geringerer
Schallpegel erforderlich um eine Hörempfindung auszulösen. Dies
ist gleichbedeutend mit der Aussagen, daß das Gehör in diesem
Bereich eine erhöhte Empfindlichkeit besitzt.