Impedanzanpassung im Mittelohr
Außenohr und Paukenhöhle sind mit Luft, das Innenohr mit
den darin befindlichen Sinneszellen mit Lymphflüssigkeit, einer
wasserähnlichen Flüssigkeit
gefüllt. Bei der Übertragung der Schwingungen vom Außenohr
zum Innenohr findet daher ein Wechsel des schalleitenden Mediums und damit
ein Übergang zwischen zwei unterschiedlichen akustischen Impedanzen
statt.
Theoretisch würden, aufgrund der unterschiedlichen Schallwellenwiderstände
(Impedanzen) der beiden Medien, an der Grenzfläche zwischen Luft und
Wasser etwa 98% der auftreffenden Schallwellen reflektiert
und somit für den Hörvorgang verloren gehen.
Zur Vermeidung dieser Reflexionsverluste
muß im Mittelohr eine Anpassung der Schallwellenwiderstände,
eine sogenannte Impedanzanpassung, vorgenommen
werden. Hierzu ist eine Druckerhöhung am ovalen Fenster gegenüber
des Druckes am Trommelfell notwendig.
Der Anpassungsvorgang wird hauptsächlich durch
realisiert.
Durch den Prozeß der Impedanzwandlung werden nur etwa 40% anstatt
98% der Schallwellen reflektiert. Dies entspricht einer Absorbtion von
ca. 60% der am Trommelfell eintreffenden Schallwellen.
Der Druck am ovalen Fenster des Innenohres weist durch den Mechanismus
der Impedanzanpassung einen etwa 22 mal höheren Wert auf, als der
Druck am Trommelfell.